Auch wenn im Jurastudium oder im Referendariat der Geldbeutel nicht immer prall gefüllt ist, macht es während dieser Phase des Lebens sehr viel Sinn, sich mit bestimmten Versicherungen auseinanderzusetzen. Sie schützen Dich vor Schadenersatzforderungen, bieten Dir einen Einkommensersatz im Krankheitsfall und viele weitere Vorteile für Deine berufliche Laufbahn.

In diesem Beitrag zeigen wir Dir die 3 wichtigsten Versicherungen, mit denen Du Dich schon jetzt, allerspätestens aber beim Berufseinstieg auseinandersetzen solltest. Zudem zeigen wir Dir im Fazit auf, worauf Du bei der Auswahl der Versicherungen achten solltest.

1. Arbeitskraftabsicherung – der Schutz Deines Status!

Solltest Du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sein, leisten die gesetzliche Rentenversicherung oder die berufsständischen Versorgungswerke – wenn überhaupt – nur das Notwendigste. Die Leistungen daraus werden kaum reichen, um Deine Einkommenslücke im Krankheitsfall zu schließen. Daher ist eine Arbeitskraftabsicherung ein MUSS! Insbesondere für Juristen, die in ihrem Arbeitsalltag überdurchschnittlich von psychischen Erkrankungen betroffen sind.

Die wohl wichtigste Form ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV). Berufsunfähigkeit liegt grundsätzlich vor, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf aufgrund von Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfall für voraussichtlich mindestens 6 Monate nicht mehr vollumfänglich ausgeübt werden kann. I.d.R. leisten Versicherer bereits ab 50 % Berufsunfähigkeit und es erfolgt ein umfassender Schutz in Höhe der vereinbarten monatlichen Rentenleistung.

Im Jurastudium oder Referendariat profitierst Du vor allem von folgenden Vorteilen:

  • Eintrittsalter: Je jünger Du bist, desto günstiger ist der monatliche Beitrag. Später beim Berufseinstieg kannst Du die BUV-Rentenhöhe an Dein Einkommen anpassen.
  • Gesundheitszustand: In jungen Jahren hast Du in der Regel einen guten Gesundheitszustand und bekommst problemlos den passenden Tarif. Je älter Du wirst, desto wahrscheinlicher ist es, dass Krankheiten dazukommen. Das erschwert den Prozess und kann dazu führen, dass Du mehr zahlen musst oder bestimmte Krankheiten vom Versicherer ausgeschlossen werden.
  • Berufliches Risiko: Der Zahlbeitrag richtet sich unter anderem daran, wie hoch das berufliche Risiko ist. Im Studium oder im Referendariat ist das sehr gering und deshalb zahlst Du einen geringeren Beitrag. Wartest Du hingegen bis zum Berufseinstieg, kann es vorkommen, dass es teurer wird.

2. PKV-Optionstarif – Vorbereitung für die bestmögliche medizinische Versorgung!

Mithilfe eines Optionstarifs kannst Du in der privaten Krankenversicherung Deinen aktuellen Gesundheitszustand „einfrieren“. Später, wenn die finanziellen Voraussetzungen oder der Wechselwunsch vorliegen, kannst Du ohne erneute Gesundheitsprüfung in die PKV wechseln.

Kostenpunkt: gerade mal etwa 4-6 Euro im Monat.

Genauso wie bei der BUV profitierst Du von Deinem guten Gesundheitszustand in jungen Jahren. Die PKV-Versicherer sind beim Thema Gesundheitszustand durchaus streng unterwegs. Krankheiten im steigenden Alter können dazu führen, dass Du deutlich mehr zahlen musst und eine PKV für Dich nicht tragbar ist. Wenn Du Dich für den Wechsel in die PKV entscheidest, musst Du die Gesundheitsfragen aufgrund Deines Optionstarifs nicht mehr erneut beantworten.

Aber Achtung! Ein Optionstarif gilt nur für die PKV-Versicherungsgesellschaft, bei der er abgeschlossen wird. Zwar kannst Du in der Zukunft auch weiterhin zu einem anderen PKV-Anbieter wechseln, allerdings dann mit erneuter Gesundheitsprüfung und möglicherweise mit erschwerten Annahmen. Daher ist es wichtig, heute den passenden Tarif auszuwählen.

3. Private Haftpflichtversicherung – Dein Schutz vor Schadenersatzforderungen!

Unachtsamkeiten können im Leben schnell passieren. Daher solltest Du Dich unbedingt gegen die daraus entstehenden finanziellen Folgen mithilfe einer privaten Haftpflichtversicherung (PHV) absichern. Eine PHV übernimmt bis zur vereinbarten Deckungssumme grundsätzlich die Kosten von Schäden, die Du Dritten zufügst:

  • Personenschäden (Folgen einer Personenverletzung, z.B. Schmerzensgeld)
  • Sachschäden (Beschädigung oder Zerstörung einer Sache, z.B. ein Laptop)
  • Vermögensschäden (Z.B. durch Deine Schuld konnte ein geschäftlicher Termin nicht eingehalten werden)

Rechtsreferendare sollten zusätzlich auf den Diensthaftpflicht-Baustein achten, welcher bspw. bei der Staatsanwaltschaftsstation wichtig ist. Sie zählen zu den Angestellten im öffentlichen Dienst bzw. sind in bestimmten Bundesländern verbeamtet.

Bei dienstlichen Schadensersatzansprüchen greift die PHV nicht. Sie haftet für Schäden im privaten Bereich, allerdings nicht bei Schäden, die Du durch Deine dienstliche Tätigkeit anderen zufügst. Der Dienstherr kann dich für die entstandenen Schäden in Regress nehmen. Hierfür benötigst Du eine Diensthaftpflichtversicherung. Diese lässt sich mit der PHV in einem Vertrag kombinieren.

Fazit: Worauf Du bei der Wahl Deiner Versicherung achten solltest

Eine Beratung kann noch so gut sein, macht aber aus einem schlechten Produkt kein gutes! Achte daher darauf, dass Dein Berater oder das Online-Vergleichsportal unabhängig in der Tarifauswahl und mit den Besonderheiten der juristischen Berufsgruppe vertraut ist. Entscheidend für die Qualität einer Versicherung ist das jeweilige Bedingungswerk. In anderen Worten, das „Kleingedruckte“ in den Versicherungsbedingungen entscheidet, ob und wann Du Leistungen aus Deiner Versicherung bekommst.

Nehmen wir bspw. die BUV. Immerhin gibt es über 100 BUV-Tarife am Markt:

  • Hast Du einen uneingeschränkten, weltweiten Versicherungsschutz?
  • Kann der Versicherer Dich auf eine andere Tätigkeit verweisen?
  • Sind nur grob fahrlässige und fahrlässige Verstöße im Straßenverkehr versichert oder auch alle vorsätzlichen Verkehrsdelikte?
  • Welche Nachversicherungsmöglichkeiten gibt es?

Diese und viele weitere wichtige Fragen sind in den Versicherungsbedingungen geklärt. Hierbei solltest Du wissen, welche Regelungen für Dich wichtig sind und auf welche Du auf gar keinen Fall verzichten solltest. Zudem empfiehlt es sich, insbesondere vor dem Abschluss einer PHV, das eigene Umfeld auf Risiken zu prüfen und darauf den Versicherungsschutz abzustimmen.

Wir stellen unseren Kunden eine Tarifanalyse der BU- und PKV-Versicherungsbedingungen zur Verfügung. Zudem können wir durch diese Analyse aufzeigen, welche Leistungslücken in den bestehenden Versicherungen verborgen sind.

Die FI Future Invest GmbH ist auf die Herausforderungen von Rechtsanwälten, Juristen & Jurastudenten spezialisiert. Kontaktiere uns gerne, falls Du Dich über diese Versicherungen informieren oder vorhandene Verträge überprüfen lassen willst.